Der Goldene Schnitt

Die Erzeugnisse des Tischlers werden nach ihrer handwerklichen Qualität und ihrer Schönheit beurteilt. Qualität bedeutet somit auch Gestaltung, in der die Form, Funktion und die Konstruktion harmonisch auf einander abgestimmt werden müssen. Der goldene Schnitt ist wohl die bekannteste Proportionsregel. Hier verhalten sich Seiten oder Strecken im Verhältnis von 3:5, 5:8, 8:13 usw.  

Um 300 v.u.Z. entdeckte Euklid in der praktischen Arbeit der Künstler geometrische Regeln. Die Mathematiker maßen damals die Winkel, Flächen und Strecken von Bauwerken mit Messlatten und Schnüren nach und versuchten Gesetze der Schönheit mathematisch zu belegen. Zu diesen Gesetzen gehörte der goldene Schnitt.

In der Architektur der Renaissance erlebte der goldene Schnitt eine ähnliche Blütezeit wie in der bildenen Kunst. Am "Alten Rathaus" von Leipzig, das der Bürgermeister Hieronymus Lotter 1556/1557 erbauen ließ, teilt der Turm die Fronansicht im goldenen Schnitt. Leonardo da Vinci hat sich Zeit seines Lebens mit keiner anderen mathematischen Aufgabe so intensiv beschäftigt wie mit den Maßverhältnissen des menschlichen Körpers.

 im 5. Jh. v. u. Z.. v. u. Z.

Was aber hat der Goldene Schnitt mit Musik zu tun ?         

Goldener Schnitt, ist das nicht Mathematik? Und Mathematik und Musik, sind das nicht zwei völlig verschiedene Rubriken? Nein, denn die Musik ohne die Mathematik wäre eigentlich gar nicht richtig möglich. Der Goldene Schnitt ist wichtig in der Harmonik. Doch welche Funktion hat er dort??? Er soll 3 Töne ins Verhältnis bringen, da sich doch der eine Ton zum anderen verhalten soll wie der andere zur Frequenzsumme beider, also z.B. 3 : 5 : 8. Das ist ein Dreiklang, nur schön harmonisch auseinandergezogen. Bei den höheren Zahlen ergibt sich allerdings logischerweise ein schwebend - ausgewogenes Verhältnis der drei, eben der goldene Schnitt, und der Grenzwert ist ein „übermäßiger Dreiklang“, also kein in sich ruhender Klangkristall, wie die natürliche Obertonreihe, sondern ein zwar harmonisches, aber sehr dynamisch gespreiztes, gestrecktes Gefüge, spannungsreich gekrümmt.

 

Schon Pythagoras hatte herausgefunden, dass die Schwingungen gleich stark gespannter Saiten von ganz bestimmten Saitenlängen Töne ergaben, die für unser Ohr harmonisch klingen. So ergeben die Saitenlängen mit dem Verhältnis 2:3 eine Quinte, von 3:4 eine Quarte und von 1:2 eine Oktave.. Der Zusammenklang dreier Saitenabschnitte im Verhältnis von 3:2:1 stehen wie der Grundton zu Quinte zu Duodezime oder 4:3:2  wie der Grundton zu Oktave oder von 5:4:3 wie Grundton zu großer Terz zu großer Sext oder von 6:5:4 wie Grundton zu kleiner Terz zu Quinte und dies ist gleich der Moll-Dreiklang.

 

Dies ist die erstaunliche Erkenntnis, dass die Verhältnisse gespannter Saitenabschnitte in rationalen Zahlen zu klar empfindbaren Harmonien führen und das offenbar ein innerer Zusammenhang zwischen Schwingungszahl und Längenmaß besteht, also zwischen akustischen und optischen Zahlenwerten.

Wer sich auf Grundlage der Erkenntnis von harmonischen Proportionen in der Musik überzeugen möchte, dem sei an dieser Stelle ein Konzertbesuch des Ensemble " Musik Projekt Altmark West" kurz MPAW empfohlen.

 

MPAW

Es erklingen geistliche und weltliche Vokalwerke der Renaissance, zeitgenössische Chorkompositionen, Bearbeitungen deutscher Volkslieder sowie erlesene A-cappella-Arrangements moderner Rock- und Popsongs.( Quelle: MPAW ) 

Bestechende Stimmengewalt. Die Sängerinnen und Sänger vom Music Project Altmark West (MPAW) haben sich mit ihren wunderbaren Stimmen auch in Oebisfelde in die Herzen der Zuhörer gesungen. Die Darbietungen beeindruckten durch einen hohen musikalischen Anspruch und durch die ausgezeichnete Qualität der perfekt aufeinander eingestellten Stimmen.  ( Quelle: Volksstimme )